Eine der merkwürdigsten Begebenheiten vorab: die Witwe Clicquot, die erste Frau, die ein Champagner Haus leitete und den Ruhm des Veuve (franz. für Witwe) Clicquot begründete,  war auf Grund dieser Sorte der Mentor, der Anlass für Johann Kattus, eine Sektproduktion zu errichten die prompt in einem Welterfolg endete.

 

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Freiherr von Babo

 

Der Gründer der ersten Weinbaulehranstalt der Welt in Klosterneuburg – Freiherr von Babo – beschrieb diesen Wein als wohlschmeckend und säurereich. Aber keine Angst um 1890 war das Klima wesentlich kälter und die Lese erlaubte selten so eine Vollreife, wie diese heute Standard ist. Heute findet durch wärmere klimatische Bedingungen eine natürliche reifebedingte Säurereduktion statt.

Das Gebiet rund um den Wiener Kahlenberg, sowie fast ganz Klosterneburg war früher mit der Sorte unter dem Synonym „Silberweißer“ besetzt. Die Herkunft bzw. die Abstammung geht auf einen der Urväter der Rebsorten zurück, dem Heunisch, von dem auch der Rheinriesling und der Chardonnay abstammt. Angeblich brachten die Hunnen diese Sorte mit. Wobei die Vitis sylvestris und die Vitis vinifera, also die Weintrauben tragenden Sorten, in Österreich ebenso lange heimisch sind. Funde beweisen, dass der Wein im Gebiet rund um Traismauer Göttweig ca. 2000 vor Christus schon gekeltert wurde. Eine unendliche Anzahl von natürlichen Kreuzungen entstand aus den Ursorten. Eine ungeheure Vielfalt, die es heute leider aufgrund gesetzlicher Einschränkungen nicht mehr gibt. Die Sorten, die am besten reiften und als ertragssicher galten, wurden kultiviert. Eine davon war der Silberweißer. Ein zart duftender und trinkfreudiger Wein ohne Ecken und Kanten.

Aber warum wurde er aus dem Qualitätssortiment genommen?

Damals gab es belegbar alleine in der Steiermark über 250 autochthone Sorten, die Erzherzog Johann selektionierte. Die Gesamtanzahl für ganz Österreich wurde nie erhoben, aber, dass es weit über 1000 waren ist evident. Man musste oder glaubte leider, aus marktechnischen Gründen, diese Sortenvielfalt radikal senken zu müssen. Ob gut oder schlecht war nicht von Bedeutung. Es zählte nur die Lobby, die eine Sorte hatte. Heute gibt es in Österreich nur mehr eine kleine Anzahl an erlaubten Sorten für Qualitätsweine. So wurde der edle Silberweißer aus dem zugelassenen Sortiment gestrichen, was aber nichts mit der tatsächlichen Güte zu tun hat. Man darf diese Sorte haben und kultivieren, aber nicht in üblichen Kategorien setzen und am Etikett benennen, also darf er nur als Landwein deklariert werden. Schade um diesen erlesenen Genuss.

Wie schmeckt der Österreichisch Weiß – für den Autor ein fruchtbetonter Wein mit einer eigenen, unverwechselbaren Persönlichkeit und einem annehmbaren Säurespiel. An gelbe Zwetschke und Mandel erinnernd. Sehr individuell, sehr eigenständig. Eine Begeisterung im Trinkvergnügen.

PROBIEREN SIE

DruckDa wir weder Versender, Verkäufer sind haben wir mit Mag. Georg Unterrainer und seinem „Online Weinsalon“  www.georgssalon.at eine Vereinbarung getroffen wie er den Versand usw. organisieren kann -. Mag. Unterrainer hat sich auch verpflichtet pro Flasche 50 Cent für Forschung in alte Sorten oder Musteranlagen wie jene von der Rekultivation des Rotgipflers, zur Verfügung zu stellen, der Einsatz der Mittel kann offen bei den Weinraritäten angefordert werden.

Sie finden den Österreichisch Weiss unter dem Synonym „Silberweiss“ in Georgs Salon hier

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