Degustation der anderen Art…
Sie alle kennen diesen subtilen Vorgang, wenn die Geschmacksnerven in höchster Konzentration zum Einsatz kommen: vorher ein kleiner Imbiss ohne scharfes Beiwerk, der Gaumen mit Mineralwasser gespült, etwas Brot, eine weiße Serviette, um die Farbe des Weines optimal analysieren zu können, der erste Probeschluck. Der Inhalt der bereits auf dem Tisch befindlichen Gläser ist sicher nur Fruchtsaft …
Um der Tradition Rechnung zu tragen, ist die entsprechende Kleidung ein Selbstverständnis, bevor schließlich das Degustationsgefäß gereicht wird.
Damit sich keiner benachteiligt fühlt, erfolgt die organoleptische Prüfung zu zweit.
Nach dem ersten Probeschluck folgt der zweite, der dritte, …
Der Saperawi mundete wie kein zweiter Wein. Kein Wunder, wenn ihn die Götter des Weinjournalismus wie Johnson und Parker in den edelsten Farben schildern. Nach etwa vier Weinproben ist auch der Verfasser dieses Artikels restlos überzeugt.
Als Reisender bei einer Degustation dieser Art teilnehmen zu dürfen, kommt einer besonderen Ehre gleich. Fremdartig und faszinierend zugleich präsentieren sich die herrlichen Weine eines wunderbaren Landes. Die Georgier waren so klug, ihre Tradition nicht zugunsten der Moderne zu opfern. Die Freude am Genuss wohlschmeckender Sorten bleibt somit erhalten.