Zahlreiche Landschaften, ein Qualitätsanspruch

Das Weinbaugebiet Donauland zog sich einstmals entlang des Stromes, westlich von Krems bis nach Hainburg. Nach der Neueinteilung der Weinbaugebiete in den Neunzigerjahren des 20. Jahrhunderts (Traisental und Carnuntum wurden eigenständig) wurde das Donauland entscheidend verkleinert und hat an der bundesweiten Rebfläche nur mehr einen Anteil von rund 5,6 Prozent. Dennoch weist es noch eine Rebfläche von mehr als 2700 Hektar auf. Und seit 2007  wurde aus Donauland das „neue Weinbaugebiet“ Wagram.

Heutzutage kann man eigentlich nicht mehr sagen, dass der Donaustrom der bestimmende Identitätsfaktor dieses Weinbaugebietes ist. Vielmehr beheimatet es zwei völlig unterschiedliche Regionen – zum Einen das weltberühmte Klosterneuburg mit seinen umliegenden Gemeinden, zum Anderen die entlang des Wagrams gelegenen Weinorte nördlich der Donau. Südlich des Stromes, wo sich auch das Tullnerfeld befindet, wird nur vereinzelt Weinbau betrieben.

Es ist dieser Gegensatz, der auch den Reiz des Donaulandes ausmacht. Dennoch ist allen Orten dieses Weinbaugebietes eines gemein – die hervorragende Qualität der Weine und die Gastfreundschaft der Winzer.

 

Lössparadies für Weine und Fasane

Der Wagram, der im Norden parallel zur Donau verläuft, ist nicht nur eine wunderschöne Naturlandschaft und ein Paradies für Fasane, sondern auch für den Weinbau geradezu ideal. Durch die dicke Löss-Schicht dieser Erhebung können die Wurzeln der Rebstöcke tief ins Erdreich hinabwachsen, wodurch der Nachteil der relativen Trockenheit dieses Gebietes ausgeglichen werden kann.

 

Weinsorten

Das Klima ist eher pannonisch geprägt, wodurch die Weine zu einer tiefen Reife gelangen können. Hauptsorte ist – wie zumeist in Österreich – der Grüne Veltliner. Als Besonderheit bietet aber der Wagram die Sorten Frühroter Veltliner und Roter Veltliner, die miteinander nichts zu tun haben und trotz des irreführenden Namens Weißweinsorten sind (die Farbbezeichnung bezieht sich auf die rote Farbe der Trauben, bekanntlicherweise haben ja die meisten Rotweinsorten blaufärbige Beeren – alles klar?)
Darüber hinaus gibt es im Donauland auch die schöne alte Rebsorte Grüner Sylvaner, Rheinriesling, Welschriesling, Weißburgunder und Chardonnay.
Beim Rotwein dominiert der Zweigelt, gefolgt von Blauem Portugieser, Blauburger und Blauburgunder. Auch der sehr anspruchsvolle Cabernet Sauvignon fühlt sich hier wohl.
Das Gebiet rings um Großriedenthal ist auch für seine Eiswein-Kultur weitum bekannt.

 

Klosterneubeurg – Eine Weinstadt von Weltruf

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Blick auf Stift Klosterneuburg ( Foto von bwag via wikipedia.org)

Im Westen, an den Abhängen des Wienerwaldes, liegt die alte Babenbergerstadt Klosterneuburg, die der Weinwelt seit Jahrhunderten ein Begriff ist. Hier keltern die Augustiner-Chorherren schon seit dem Mittelalter den Stiftswein. Internationale Berühmtheit erlangte Klosterneuburg auch durch die 1860 gegründete Weinbauschule, die unter anderem auch dem legendären Wisschenschaftler Fritz Zweigelt als Forschungsstätte diente und wo auch die Klosterneuburger Mostwaage entwickelt wurde.
Selbstverständlich bietet auch das Gebiet von Klosterneuburg, zu dem etwa ein Zehntel der Gesamtrebfläche des Donaulandes gehört, hervorragende Weine, auch wenn sich diese in ihrem Charakter aufgrund der anderen topographischen Verhältnisse erheblich von jenen des Wagrams unterscheiden.
Sowohl in Klosterneuburg als auch in den meisten anderen weinbautreibenden Gemeinden, deren größte Fels am Wagram ist, gibt es malerische Buschenschanken, auch schöne Kellergassen sind hier zu finden, wie beispielsweise jene besonders bekannte in Feuersbrunn.

Foto von Jacquesverlaeken via wikipedia.org
Feuersbrunner Kellergasse (Foto von Jacquesverlaeken via wikipedia.org)

 

 

HISTORISCHES

Ein Heiliger als Gründer des Weingutes

In Wagram  wird schon seit nachweislich 2000 Jahren Weinbau betrieben. Dies bezeugen Quellen, beispielsweise aus Feuersbrunn, aber auch aus Kirchberg am Wagram. Die frühe Besiedlung des Landes konnte man unter anderem durch die Entdeckung von Keltengräbern in der Nähe von Fels am Wagram nachweisen.
Im Mittelalter war Grafenwörth ein wichtiger Wirtschaftsort an der Donau, aber auch Kirchberg am Wagram besaß Bedeutung als Handelsknoten.

Historisch überragend ist natürlich die Rolle Klosterneuburgs, das ja für die Geschichte ganz Österreichs von enormer Bedeutung war. Eine Schlüsselrolle spielt hier der Babenberger Leopold III., später heilig gesprochen und zum Landespatron Niederösterreichs gekürt, der sich hier niederließ und auch das Stift erbaute, der Legende nach an jenem Ort, wo er den jahrelang verloren geglaubten Schleier seiner Gemahlin Agnes wiederfand. 1114 wurde von Leopold das Weingut des Stiftes gegründet, knapp 20 Jahre wurde der Sakralbau zu einem Kloster für die Augustiner Chorherren umgewandelt, die sich von Anfang an um die Weinproduktion kümmerten, den Ruf des Klosterneuburger Weins in den folgenden Jahrhunderten ständig vermehrten und dies bis zum heutigen Tage tun.

 

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