Heilmittel, Lebenselixier, Teufelszeug …
Die symbolische Bedeutung des Weines als Genuss- und Nahrungsmittel zieht sich durch viele Religionen der Welt. Bei vielen Völkern gab es eigene Weingötter, zum Beispiel den Baccus bei den Römern und den Dionysos bei den Griechen, oft auch im Zusammenhang mit Liebe, Lebensfreude, Fruchtbarkeit und ausgelassenem Trinkgenuss. Und dass der Wein auch im „Buch der Bücher“ einen besonderen Stellenwert hat, beweisen über 500 Bibelstellen des Alten und Neuen Testaments.
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Weinlehrbuch für Atheisten Agnostiker, Juden, Muslime, Katholiken und Winzer allgemein.
So könnte man die Stellen zum Weinbau bezeichnen, denn zum einen sind diese teilweise unfassbar modern, zum anderen sind die Anweisungen natürlich religionsunabhängig anwendbar, schliesslich werden die Ratschläge bei Andersgläubigen nicht zu verdorrten Früchten führen…
Das Ausgeizen der Achsetriebe wurde vor 200 Jahren als Innovation eingebracht, Barriques, also Harzen ist ca. 60 Jahre im Umlauf, die Blattarbeit wird seit den 60iger Jahren des vorigen Jahunderts als neue Erkenntnis verkauft – das Befassen mit den Hefen seit ca. 150 Jahren, Düngung und Vorgangsweisen mit Salpeter (Kali), Biologische Betrachtungen zur Bodenpflege – usw.
All das, findet sich in der Bibel: Blattarbeit, dass die Trauben das maximale Licht zur Reife erhalten, dass das Rebholz zur Verrottung im Weingarten belassen werden sollte um der Natur wieder etwas zurück zu geben, dass geharzter Wein – eben Barriques, neue zusätzliche Geschmacksimpressionen ergeben, dass die Hefen optimale Voraussetzungen haben müssen um einen perfekten Wein zu ergeben, dass Bewässerung und Systeme wesentlich sind wenn sie richtig funktionieren sollte. Dass Reinlichkeit die unbedingte Voraussetzung für Wein ist und wie man vorgehen sollte.
Die Realität, dass es dieses Wissen so präzise seit 2000 bis 5000 Jahren gibt ist im Grunde unfassbar!
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Noah als Begründer
Das erste Mal wird der Weinbau im Alten Testament in Genesis 9,20 erwähnt. Hier pflanzte Noah als erster Ackerbauer einen Weinberg. Nach dem Genuss des Weines liegt Noah nackt in seinem Zelt. Sein jüngster Sohn Ham (der Vater Kanaans) sieht dies, unternimmt aber nichts dagegen. Jafet und Sem hingegen, die beiden älteren Söhne Noahs, decken die Blöße ihres Vaters zu. Als Noah erwacht und davon erfährt, spricht er den Fluch über Kanaan … Kein allzu glorreicher Anfang für die Geschichte des Weines in der Bibel. Andererseits ist Noah angeblich 950 Jahre alt geworden … ob man das auf die heilkräftige Wirkung des Weines zurückführen kann?
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Richtlinien, Anweisungen und Ratschläge
wie mit dem Genuss des Weines umzugehen ist, entnimmt man beispielsweise dem Buch Jesus Sirach:
Der rechte Umgang mit Frauen:
9.9: „Streck dich nicht mit einer Verheirateten zum Weingelage hin, sitz nicht berauscht mit ihr zusammen, damit du ihr nicht dein Herz zuneigst und verblutend ins Grab sinkst.“
Das Benehmen bei Tisch:
25: „Auch beim Wein spiele nicht den starken Mann! Schon viele hat der Rebensaft zu Fall gebracht.“
27: „Wie ein Lebenswasser ist der Wein für den Menschen, wenn er ihn mäßig trinkt. Was ist das für ein Leben, wenn man keinen Wein hat, der doch von Anfang an zur Freude geschaffen wurde?“
29: „Kopfweh, Hohn und Schimpf bringt Wein, getrunken in Erregung und Zorn.“
30: „Zu viel Wein ist eine Falle für den Toren, er schwächt die Kraft und schlägt viele Wunden.“
In Maßen genossen gilt der Wein also als Lebenselixier, doch wehe dem, der zuviel des Rebensaftes zu sich nimmt:
Im 2. Samuel wird der Wein eingesetzt, um leichter zu töten. So befiehlt Absalom, dass seine Diener den Amnon erschlagen sollen, wenn er betrunken ist. Und Lot`s Töchter, die mit ihrem Vater nach der Zerstörung von Sodom und Gomorra in einer Höhle lebten, geben ihrem Vater Wein, damit sie „bei ihm liegen können und Kinder bekommen“.
Im Tempel der Priester waren immer große Mengen Wein vorhanden:
Logisch, da von den Weinbergen der Zehnte an den Tempel ging. Er wurde in der Regel vom jungen Wein gebracht, über den Aufseher gesetzt wurden (1.Chronik 9,29).
Aus der Zeit Esra erhalten wir einen kleinen Einblick, wieviel Wein im Tempel verbraucht wurde. Als Esra nach Jerusalem zog, um im Tempel zu opfern, gab ihm Artaxerxes die Vollmacht bis zu hundert Bat Wein für das Opfer zu beziehen. Gar nicht so wenig, wenn man bedenkt, dass hundert Bat für ca. 2200 Liter stehen.
Keine Messe ohne Wein:
Ein zentraler Glaubenspunkt der römisch-katholischen Kirche ist die Umwandlung von Brot und Wein in Christi Fleisch und Blut im Rahmen der Eucharistie. Die Bereitung von Messwein war deshalb von Anfang an unverzichtbar für die Ausübung der Messe- praktisch eingerichtet eigentlich.
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Das Wunder von Kana
Zu den wohl bekanntesten Stellen zählt das (übrigens erste) Wunder Jesus, bei dem er bei der Hochzeit zu Kana Wasser in Wein verwandelt haben soll. Die Rede ist hier von sechs steinernen Wasserkrügen, von denen jeder zwei bis drei „Maß“ fasste. Da ein Maß etwa 40 Litern entspricht, fasste jeder Krug ca. 80 bis 120 Liter. Das würde also bedeuten, dass Jesus 480 bis 720 Liter Wein anlässlich dieser Hochzeit erzeugt hat …
Manche fragen sich jetzt zurecht, ob Jesus hier wohl verantwortungsbewusst gehandelt hat. Er hat, wenn man den Wein hier als Hinweis auf die kommende messianische Heilzeit verstehen will. Der Kirchenvater Hieronymus soll einmal von einem Spötter gefragt worden sein, wie lange der Wein von Kana wohl gereicht habe, worauf der weise Kirchenvater antwortete: „Wir leben heute noch davon.“
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Wein als Medizin
„Trinke nicht mehr Wasser, sondern brauche ein wenig Wein, um deines Magens willen und weil du so oft krank bist“.
(Paulus an Timotheus)
Diese Stelle ist sehr interessant, denn tatsächlich war das Vermischen von Wasser und Wein lange Zeit die beste Möglichkeit um schädliche Keime im Trinkwasser zu reduzieren.
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