Eine andere Sicht

you are chemistry

„Alles Leben ist Chemie“ laut Hermann Francis Mark* der einst mit Helmuth Andics im ORF darüber eine Serie gleichen Namens gestaltete. Wein ist, egal nach welcher Methodik er erzeugt wurde, Chemie pur. Auch wie Sie und Ihr Körper funktionieren – beruht auf chemischen Prozessen.

Die Prozesse vom Weinstock bis zum Wein wollten wir darstellen, aber wenn es sinnvoll sein sollte, müsste man schon viel früher mit dem Boden und seiner Zusammensetzung beginnen, aber nicht einmal das ist richtig, man müsste vorher die Organismen im Boden und ihre Funktionen darstellen, die Einflüsse des Klimas, der Photosynthese, usw…

Nur, hier kommt man Bereiche, die nur noch mit mind. 8 Semestern an der Hochschule für Bodenkultur als Grundlage darzustellen sind, verbunden mit aktuellen Forschungsergebnissen.

Dafür reicht weder der Platz noch unser Wissen. Was passiert dann in der populären Auseinandersetzung? Man bietet Halbheiten – das zu vermeiden ist uns ein wesentliches Ziel.

Der Gedanke um Halbheiten zu vermeiden – Sie posten Fragen mit Ihrer Ansicht, Meinung Erkentnissen – diese werden dann an die jeweiligen wissenschaftlichen Stellen gebracht und fundiert mit Quelltexten zu beantworten versucht.

Es wäre doch spannend, Stück für Stück unter der Oberfläche von Lobbyisten, Marketing, Werbung die Wurzeln der Realität zu suchen. Es ist ein Experiment, denn auch mit fundierten Ansichten wird man schnell in eine Nische gestellt, aus der herauszukommen schwierig ist.

Ein Beispiel: Stickstoffdünger – war zuerst Bio. Bestehend aus Kalisalpeter und Natronsalpeter, das u.a in Chile abgebaut wurde, Haber Bosch erfanden die Grundlage, direkt aus der Luft per Katalysator -ähnlich wie in jedem PKW – die Basis zu schaffen. Wäre im Grunde ein Bioprodukt – warum kam es dann zu diesem schlechten Image als Auslöser der Grundwasservergiftung mit Nitraten? Seit Justus von Liebig dieses Thema erkannte weiß man, dass Bakterien wie Clostridium den molekularen Stickstoff binden und diese erste dann von der Kalyptra, der Wurzelschutzhaube aufgenommen werden kann.

Zu den Konzernen – trotz besserem Wissen war es nicht das Ziel, nur soviel an Menge in den Boden zurückzuführen als entnommen wurde – vielmehr wurde ein extremer Missbrauch mit Düngemengen empfohlen. In Österreich war die staatliche Chemie Linz mit den Bauernorganisationen, der Kammer und Raiffeisen eine Struktur, die von oben wider besseres Wissen extreme Vorschreibungen ausfolgte.

Auf die warnende Wissenschaft hörte (wie jetzt auch ) in den 50er, 60er, 70iger Jahren kein Mensch…

Eine Parabel für vieles

Ganz arg wird es beim Pflanzenschutz – undurchsichtig und diffus – je nach dem, nach welcher Lobby man das auslegt – (den Fußabdruck des Autors finden sie hier).  Im guten Grunde geht man davon aus, dass die Pflanzenschutzmittel Maßnahmen gegen die Erkrankung der hochsensiblen Pflanze treffen. Beim Wein etwa vernichtet Oidium Pernospora  die ganze Ernte. Um 1800 erkannte man, dass das giftige Schwermetall Kupfer die Lösung ist. 120 Jahre später bemüht sich eine Expertin, den Kupfereintrag auf 4 kg zu verdoppeln wobei der vorangegangene Gifteintrag in den Boden bereits zu schwersten irreversiblen Schäden in den Böden führte. Kupfer in kleinen Mengen, das sich wieder bindet ist nicht das Thema. Der Boden darüber wird verschwiegen – wo im Laufe von über einem Jahrhundert Kupfer in großen Mengen eingebracht wird und die Schädlinge immer resistenter werden (Kupferverbots-Bemühungen in Italien, der EU gibt es aus klarem Grund). Nun testete man phosphorige Säure (die wissenschaftlich im Verdacht steht, Osteoporose auszulösen oder zu verstärken).

Die Chemie – die Industrie- hat Lösungen. Aber stimmen die Aussagen der Experten, so musste 2015 Bayer das Produkt Luna vom Markt ziehen, das enorme Schäden verursachte, die auch abgegolten wurden. Ein stilles Verfahren –  alle Fehler der chemischen Industrie gibt es zuerst nicht – und werden mit einer PR Werbeschiene zu egalisieren versucht. Brennt der Hut wie bei Luna – wird das dann möglichst still mit Kapitaleinsatz gelöst. Von Contergan bis heute zieht sich das durch – „wir sind fehlerlos“ – jetzt berichtete der Spiegel  über teratogene Eigenschaften ( löst in der Schwangerschaft eingenommen Missbildungen bei den Kindern aus)  des Schering AG Präparates Duogynon. Was kann man dieser Industrie glauben ????????

Dennoch haben viele Entwicklungen auch vielen Menschen Leben erhalten –  das Phänomen der sogenannten „Überalterung“ verdanken wir auch der chemischen Industrie. Wissenschaftliche Arbeit im Neuland ist immer mit Fehlern verbunden.

Welcher Weg ist der Vernünftige? Auf immer mehr zerstörten Böden weiter zu tun oder ein abbaubares Mittel einzusetzen? Die gibt es, nur welches? Wie kann man das glauben ?

Chemie des Weines

Beginnt schon beim Schwefel, der von Natur aus in jedem Wein ist und kleine Zusatzgaben schützen diesen vor dem Verderben. Harmlos gegenüber dem Alkohol an sich – ehe der Schwefel zu Belastungen führt, ist man längst an Alkoholvergiftung gestorben. Dass wir in über 60% der Weine anstelle von Weinsäure weinfremde Milchsäure „genießen“ – insbesondere bei Trendweinen ist viel problematischer zu betrachten. Auch der Einsatz von Gummi Arabicum (dem Geheimnis der Mumiefizierung des alten Ägyptens) um Weine rund zu machen.

Aber Stück für Stück könnte man sich diesen Themen nähern, transparent und verständlich gestalten – schlecht ist im Grunde nichts!

 

 

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert